Prof. Dr. Susanne Spindler

Sichtweisen Sozialer Arbeit auf marginalisierte männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund

 Projektlaufzeit: Juli bis Dezember 2014

 Das als qualitative Forschung angelegte Projekt beschäftigt sich mit der Frage, welche Bilder Soziale Arbeit von männlichen, marginalisierten Jugendlichen mit Migrationshintergrund hat und welche Auswirkungen dies auf die Arbeitsweisen, Konzepte und Handlungen hat. In einer intersektionellen Analyse geht es darum, die Differenzlinien Geschlecht, Herkunft, Klasse und Alter in den Blick zu nehmen und zu analysieren, welche Deutungen Soziale Arbeit hier vornimmt und woher diese stammen. Wie beeinflussen etwa kulturalistische Vorstellungen und Genderklischees die Arbeit mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund? Arbeitsweisen, Konzepte und Handlungsmöglichkeiten, die sie daraus für ihr professionelles Handeln ableitet sind im Fokus des Interesses. Weiterhin werden institutionelle Praxen, die in den Rahmenbedingungen der Institution eingelassen sind, in dieser Hinsicht untersucht. Ganz im Sinne einer praxisnahen Forschung wird nach best practice und deren Bedingungsgefüge sowohl auf der Subjekt- als auch auf der Organisationsebene gesucht.

Arbeitsplanung

Als Forschungsfeld eignen sich Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit, da viele ihrer Besucher_innen zur angesprochenen Zielgruppe gehören. Auf der Ebene der Subjekte werden Interviews mit Sozialarbeiter_innen und Sozialarbeitern geführt und Beobachtungen der Interaktionen zwischen Sozialarbeiter_innen und Jugendlichen getätigt. Auf der Ebene der Institutionen der Sozialen Arbeit werden deren schriftliche Materialien, wie z.B. Konzeptionen erfasst. Mittelpunkt der Analyse ist die Frage, inwiefern sich die Vorstellungen der Mitarbeiter_innen in den Konzeptionen wiederfinden bzw. welche Arbeitserfordernisse die Konzeptionen an die Mitarbeiter_innen stellen.

Geplante Ergebnisverwertung

Die Ergebnisse der Forschung werden mit wissenschaftlichen Erklärungen kritischer Migrations- und Männlichkeitsforschung abgeglichen und daraus erweiterte Handlungsmöglichkeiten für die Soziale Arbeit abgeleitet. Es wird z.B. danach gefragt, wie gute Praxis aussehen kann, wo ist sie schon im Praxisfeld vorhanden und wie können Einrichtungen der Sozialen Arbeit für den Umgang mit Jugendlichen im Hinblick auf Geschlechterkonstruktionen und Interkulturalität sensibilisiert werden? Die entsprechenden Erkenntnisse münden in ein Handlungskonzept für die soziale Arbeit mit marginalisierten männlichen Jugendlichen.

Projektleitung: Prof. Dr. Susanne Spindler

Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Lennart Seip

Kooperationen: Bundesweites Netzwerk Migration, Männlichkeiten und Mehrfachzugehörigkeiten

Finanzierung: Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (Forschungsschwerpunkt „Frauen und Geschlechterforschung“)

 

"Konzeptstudie: Kinder- und Jugendarbeit und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen"

Laufzeit: Mai 2009 bis Oktober 2009

Die Konzeptstudie zur Kinder- und Jugendarbeit sowie zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wurde beauftragt durch die Stadt Maintal. Die Untersuchungsphase fand von Juni-September 2009 statt. Zwei Fragestellungen waren dabei leitend:

  • Welche Themen und Probleme zeichnen sich für die Offene Jugendarbeit ab und wie können diese zukünftig bearbeitet werden?
  • Wie können Kinder und Jugendliche am Stadtgeschehen beteiligt werden?

Zunächst erstellte die Arbeitsgruppe Leitfäden für qualitative Interviews (für die Gruppe der Kinder und Jugendliche und die Gruppe der MitarbeiterInnen der Jugendzentren). Im Zeitraum von Juni 2009 bis September 2009 befragten wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie 20 Kinder und Jugendliche in Maintal.

  • Die MitarbeiterInnen von städtischen und kirchlichen Kinder- und Jugendzentren wurden zu ihrer Arbeit und zu den Kindern und Jugendlichen befragt, sowie dazu, wo sie Probleme und Themenstellungen der Offenen Arbeit sehen.
  • Bei der Gruppe der Kinder und Jugendlichen wurden sowohl solche befragt, die in den Jugendzentren angetroffen wurden als auch solche, die sich außerhalb der Jugendzentren an öffentlichen Orten aufhielten. Weiterhin wurden Schülerinnen und Schüler zu Orten in Maintal befragt, an denen sie sich gerne aufhalten sowie Orte, die sie meiden, oder die für sie problematisch sind.


Diese Interviews wurden nach Kriterien der qualitativen Forschungsmethoden anschließend ausgewertet und mit theoretischen Kenntnissen sowie weiteren praxisrelevanten Studien zu einer Konzeptstudie mit Handlungsempfehlungen für die Bereiche Offene Jugendarbeit sowie Partizipation von Kindern und Jugendlichen ausgearbeitet. Zusätzlich wurden vorhandene Materialien und Daten zu Maintal eingearbeitet.

Projektleitung: Prof. Dr. Susanne Spindler

Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen: Philipp Berg, Henning Funk, Miriam Riedelsheimer, Lennart Seip

Finanzierung: Stadt Maintal

Publikation: Konzeptstudie Kinder- und Jugendarbeit in Maintal. Darmstadt, Febr. 2010

Kontakt: Prof. Dr. Susanne Spindler, 06151/16-8724, Susanne.Spindler@h-da.de